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zum Aufenthalt des Verbandes
vom 27.08.1999 bis 12.09.1999
in Brasilien


Die 38?köpfige Reisegruppe des Gauverbandes Oberpfalz der Heimat? und Volkstrachtenvereine e.V. trat am 27.08.1999 gegen 15.00 Uhr die Reise nach Brasilien an. Mit einem Bus fuhr man zunächst zum Frankfurter Flughafen um die Maschine des Flugunternehmens Varig Brasil" mit Abflugzeit 22.15 Uhr pünktlich zu erreichen.

Nach einer Flugzeit von ca. 12 Stunden (Non?Stop?Flug) erreichte man, die Zeitverschiebung von 5 Stunden mit eingerechnet, gegen 05.30 Uhr ohne Vorkommnisse den Flughafen in Sao Paulo. In Sao Paulo stieg man zum Weiterflug um 08.28 Uhr nach Curitiba in eine andere Maschine des Unternehmens Varig um.

Nach der Landung um 09.25 Uhr in Curitiba wurde die Reisegruppe mit einem Charterbus der Firma Volkmann aus Pomerode abgeholt, um zu ihrem ersten Ziel nach Sao Bento do Sul zur ..Grupo Coral e Musical Edelweiß" zu gelangen.

Gegen 12.00 Uhr wurde man von den Gastgebern herzlich empfangen. Zunächst wurden den Teilnehmern ihre jeweiligen Gastfamilien vorgestellt. Nachdem man sich in den Privatunterkünften erfrischt hatte, traf man sich zu einem gemeinsamen Essen. Den Nachmittag nutzte man mit den Gastgebern zu einem Spaziergang durch den Ort Sao Bento do Sul, um erste Eindrücke zu gewinnen.

Obwohl in Brasilien der Winter gerade zu Ende geht, war man doch sehr beeindruckt von der üppichen Vegetation, die das Land bereithält. Bei Tiefsttemperaturen von ca. 5 C über Null im Winter gedeihen Pflanzen, die hier als Schmarotzer auf Bäumen wachsen, bei uns aber nur als Zimmerpflanzen erhältlich sind.

Abends war die Gruppe zu einer gemeinsamen Veranstaltung eingeladen, bei dem der gastgebende Chor u. a. deutsche Volkslieder vortrug und die Trachtengruppe ~Böhmerwald" aus Sao Bento Volktänze zeigte. Da hier die deutsche Sprache noch gepflegt wird, konnte man sich angeregt unterhalten.

Am nächsten Morgen traf man sich zu einer Führung durch die Stadt, wobei die Sehenswürdigkeiten und die Entstehung des Ortes erklärt wurden. Zwischenzeitlich wurde der Gauvorstand zu einem Live?Interview über die Reise und den Gauverband Oberpfalz beim hiesigen Sender, der ein deutschsprachiges Programm sendet, eingeladen.

Abends trat der Gauverband im Kulturzentrum auf und bot Volkstänze aus der Oberpfalz dar. Die Bevölkerung wurde mittels Plakate und Handzettel, auf denen die Teilnehmer abgebildet waren, zu dieser Veranstaltung eingeladen. Die ca. 350 Besucher bekundeten ihre Freude über

den Vortrag des Verbandes in Form der Tänze, Gesang und Trachten gegenüber den Mitgliedern der Tanzgruppe.

Am nächsten Morgen wurden in der Nähe befindliche Wasserfälle in Begleitung der Gastgeber zu Fuß erkundet. Danach nahm man Abschied von den Gastgebern, die uns sehr herzlich empfangen hatten, ihr Haus mit uns teilten und uns gute aufgenommen hatten. Man versprach in Verbindung zu bleiben und hoffe auf ein Wiedersehen.

          

Die zweite Station der Reise war ein Vorort von Jaragua do Sul, ein Ort 35 Kilometer entfernt von Sao Bento do Sul. Die Mitglieder des Schützenvereins "Sociedade Alvorado" empfingen uns sehr herzlich in ihrem Vereinslokal. Die Reiseteilnehmer wurden ihren Gastgebern vorgestellt. Nachdem man den Nachmittag mit den Gastfamilien verbracht hatte, traf man sich am Abend zum Auftritt wieder im Vereinslokal. Bevor der Gauverband mit seinen Darbietungen beginnen konnte, bot die Kinder? und Jugendtanzgruppe der Vereins "Neue Heimat" einige Tänze dar.

Am nächsten Morgen unternahm man mit den Gastgebern einen kleinen Spaziergang in der dörflichen Umgebung, wobei man mehr über die soziale Struktur und die Arbeitswelt in diesem Landstrich erfuhr. Mit dem Bus besuchten dann die Teilnehmer die nahe gelegene Parkanlage "Parque Malwee", die zur Naherholung von Werksangehörigen der gleichnamigen Fabrik für Kühlanlagen dient.

Nach dem anschließenden Spaziergang durch die Stadt Jaragua do Sul und der Besichtigung des Vereinsgeländes eines Schützenvereins mit drei Hallen die jeweils ca. 2000 Personen fassen können, erfrischte man sich bei den Gasteltern und traf sich zum gemeinsamen Abendessen.

Im Anschluss daran wurde ein Film über das 10?jährige Gründungsfest der "Grupo Folclorico Grünes Tal" gezeigt Anschließend spielte Erich einige Volkslied, wozu die Reisegruppe als auch unsere Gastgeber sangen, führten lustige Spiele und gemeinsame Volkstänze durch. Selbstverständlich kam die Konversation in deutscher Sprache dabei nicht zu kurz.

Am nächsten Morgen musste man leider wieder Abschied nehmen um die Fahrt zu den nächsten Gastgebern nach Joinville in 35 Kilometer Entfernung anzutreten. So mancher Gastgeber wie auch Teilnehmer konnte sich seiner Abschiedstränen nicht erwehren. Zu sehr hat man sich in den nur zweitägigen Aufenthalt ins Herz geschlossen.

In Joinville wurde die Reisegruppe zur Mittagszeit im Vereinslokal des Vereins "Sociedade Cultural Lirica" aufs herzlichste empfangen. Nach einem Begrüßungstrunk und Mittagessen wurde zunächst eine Stadtrundfahrt unternommen, da die meisten Gastgeber noch ihrer Arbeit nachgingen.

Während der Stadtrundfahrt besichtigte man einen kleinen Zoo, in dem viele heimische Vögel und kleinere Tiere zu sehen waren. Auch führ die Gruppe zu einer Erhebung von ca. 400 Metern im Zentrum der Stadt, wo man einen Überblick über Joinville mit seinen ca. 350.000 Einwohner bekommen konnte.

Gegen 17.00 Uhr wurde dann die Reisegruppe beim Vereinslokal von den Gasteltern abgeholt. Auch hier waren wir von dem herzlichen Empfang überrascht, der uns bereitet wurde. Sofort kamen die Gastgeber und Reiseteilnehmer ins Gespräch, da auch hier noch sehr viel Deutsch gesprochen wird.

Nach einer kurzen Erfrischung traf man sich wieder im Vereinslokal, wo unser Auftritt stattfand. Zunächst stärke man sich an einem Büfett und unterhielt sich angeregt mit den Gastgebern. Zu dieser Veranstaltung konnten ca. 400 Gäste begrüßt werden, die im Vorfeld mittels Plakate und dem Informationsblatt auf dieses Ereignis hingewiesen wurden.

Der Gauverband versucht durch die Veranstaltung die Mundart, Gesang und Tänze der Oberpfalz nahe zubringen. Paare der Volkstanzgruppe "Windmühle" Lirica bereicherten durch Tänze unser Programm. Im Anschluss an unsere Aufführung suchten die Teilnehmer wieder das Gespräch mit den anwesenden Personen. So konnten wir auch erfahren, dass der Auftritt von den Besuchern begeistert aufgenommen wurde und die verteilte Broschüre, mit Informationen über Bayern, die Oberpfalz und den teilnehmenden Vereinen, großen Anklang fand. Auch wurde die Veranstaltung vom lokalen Fernsehen aufgezeichnet und im Kulturprogramm gesendet.

Am nächsten Morgen unternahmen wir mit eineigen Gastgebern einen Ausflug zur Atlantikküste in Sao Francisco do Sul, um bei Temperaturen von 30' Celsius ein erfrischendes Bad zu nehmen. Da man an der Küste war, wurde mittags entsprechend Fisch und Krabben gereicht.

Nach der Rückkehr am Nachmittag traf man sich im Vereinslokal zu Kaffee und Kuchen, ehe man sich bei den Gasteltern erfrischte und umzog. Abends mussten einige Gastgeber zur Chorprobe, so dass die Teilnehmer sich zu einem gemeinsamen Abendessen trafen. Danach besuchten die Reiseteilnehmer den Chor bei der Probe, der spontan einige Volkslieder für uns sang.

Am nächsten Morgen hieß es wieder Abschied zu nehmen, aber nicht ohne kleine Geschenke als Dank für die entgegengebrachte Gastfreundschaft zu verteilen. Auch hier trennte man sich nur schwer, denn die Herzlichkeit, mit der wir bisher überall empfangen wurden, rührte die Herzen der Teilnehmer.

Nun folgte eine längere Busfahrt, ca. 320 Kilometer, nach Cacador, mit Zwischenstationen in Blumenau und Pomerode, wo wir vom Bürgermeister in deutscher Sprache begrüßt wurden. Während der Busfahrt konnte man Eindrücke über die Landschaft sammeln. Es handelt sich hier um eine hügelige Landschaft mit einem Höhenunterschied von ca. 800 Metern.

Gegen 20.00 Uhr traf man in Cacador ein. Da noch nicht alle Gastgeber anwesend waren, unternahm man eine kurze Rundfahrt durch die Stadt. Anschließend begab man sich zum gemeinsamen Abendessen, bei dem nun die Gastgeber vollzählig anwesend waren. Nach der Aufteilung der Reisegruppe zu den einzelnen Gasteltern ging man gegen 23.00 Uhr auseinander.

Am nächsten Tag unternahm die Gruppe einen Ausflug in ein nahegelegenes Reservat, in dem die Natur sich selbst überlassen ist. Hier wurde der Eindruck vermittelt, als würde man sich im Dschungel befinden. Der Pflanzenreichtum dieses Waldes beeindruckte die Teilnehmer sehr. Auch konnte man Affen, Schmetterlinge und Insekten beobachten, die hier ihren Lebensraum fanden.

Gegen Mittag kehrte man in eine Hütte zurück um ein gemeinsames Mahl einzunehmen. Nach dem Essen zeigte uns die Volkstanzgruppe Jäger" einige Volkstänze. Da die Tänze teilweise unseren entsprach wurden zum Abschluss des Ausfluges einige Volkstänze miteinander getanzt.

Am Abend fand unser Auftritt in der Universität von Cacador statt, für den im Vorfeld bereits Werbung stattfand. Zu dieser Veranstaltung konnten ca. 800 Personen begrüßt werden, die aufmerksam unseren Vorführungen folgten.

Nach dem Auftritt sammelte sich die Reisegruppe im Vorraum des Saales, wo wir von allen Seiten zu dieser gelungenen Vorstellung beglückt wurden. Man bedankte sich bei uns für den schönen Abend und wollte verschiedenes Informationsmaterial und Musikträger unserer Heimat erwerben. Leider konnten wir diesen Wünschen nur teilweise entsprechen.

Nach dem Auftritt wurde für uns ein großzügiges Abendessen bereitet. Hier nahm man sich die Zeit, sich mit den Gastgebern ausführlich zu unterhalten und es wurden Freundschaften geknüpft.

Am nächsten Morgen hieß es wieder, nach dem kurzen Aufenthalt von zwei Tagen, Abschied zu nehmen aber dennoch in Verbindung zu bleiben uns sich vielleicht wiederzusehen.

Das nächste Ziel der Reise, Entre Rios, lag ca. 300 Kilometer von Cacador entfernt. Entre Rios wurde 1951 von Donauschwaben gegründet und besteht aus 5 Dörfern, die auf einer Höhe von 1000 in liegen. Die Einwanderer haben hier eine mustergültige Infrastruktur aufgebaut und können sich weitgehendst selbst versorgen.

Nach der 6-stündiger Busfahrt wurden wir in Entre Rios empfangen. Da hier sehr viele Gruppen aus dem Ausland Station machen, wurden die Reiseteilnehmer in Gästehäuser untergebracht. Abends trafen wir uns zu einem gemeinsamen Essen.

Hier erfuhren wir, dass kurz zuvor die Jugendleiterin der hiesigen Tanzgruppe, ihr Mann und ein Kind durch einen Verkehrsunfall ums Leben kamen. Spontan verabredeten wir, dass eine Abordnung in Tracht an den Trauerfeierlichkeiten am nächsten Tag teilnehmen wird.

Am nächsten Morgen fand eine Besichtigung eines Dorfes statt. Im Kulturzentrum wurde in einem Film die Entstehungsgeschichte von Entre Rios gezeigt. Zwischenzeitlich gab unser Gauvorstand ein Interview beim örtlichen Sender. Nach dem gemeinsamen Mittagessen und den Besuch der Mälzerei zogen sich die Teilnehmer in den Gästehäusern um und bereiteten sich auf die Abendveranstaltung vor.

Auch hier zeigte man, wie bereits in den anderen Orten, im Kulturzentrum Volkstänze aus der Oberpfalz, stellte die einzelnen Trachten und die Oberpfalz vor und begleitete den Tanz mit Gesang vor ca. 300 Gästen. Die Besucher waren von den Darbietungen sehr angetan und unterhielten sich nach der Vorstellung sehr angeregt mit uns.

Der Abschied fiel auch am nächsten Tag nicht leicht, doch wir hatten nun ein touristischen Programm vor uns. So fuhren wir mit dem Bus weiter nach Foz do Iguacu, wo wir .. nun in einem Hotel untergebracht wurden. Der deutschsprachige Reiseleiter zeigte uns am nächsten Tag die Wasserfälle in Iguacu, die wir am Vormittag zu Fuß auf der argentinischen und am Nachmittag auf der brasilianischen Seite durchwanderten.

Eine weitere Sehenswürdigkeit war das weltgrößte Wasserkraftwerk, dass Brasiliens Stromverbrauch zu 25 % abdeckt und ein zoologischer Garten, der die Tier? und Pflanzenwelt Brasiliens beherbergt.

Am nächsten Morgen begab sich die Reisegruppe zum Flughafen von Iguacu, um die Weiterreise nach Rio de Janeiro anzutreten. Am Flughafen verabschiedeten wir uns von unserem Busfahren, der uns 10 Tage lang begleitet, sich in besonderem Maße um uns gekümmert und uns vorbildlich versorgt hat. Zum Abschied überreichten wir ihm einige Geschenke und versprachen wieder von uns hören zu lassen.

          

In Rio de Janeiro waren wir wieder in einem Hotel an der Copacabana untergebracht. Noch am selben Abend wurde der Strand besucht und in Strandnähe ein Lokal zum gemeinsamen Essen aufgesucht.

Am nächsten Morgen folgte dann eine ganztägige Stadtrundfahrt mit einer deutschsprachigen Reiseleiterin, die uns den Zuckerhut, die Christusstatue, die Copacabana und das Fußballstation näher brachte.

Abends besuchten wir dann eine Sambashow, bei der wir vom brasilianischen Rhythmus gefesselt wurden. Am folgenden Tag mussten wir leider die Heimreise antreten und Abschied von Brasilien nehmen.

Nicht unerwähnt bleiben darf, dass wir während der gesamten Fahrt von einer Brasilianerin, Rosi Dirscherl aus Niederbayern, begleitet wurden, die uns eine überaus große Hilfe war. Denn ohne ihre Übehrsetzungen und Sprachhilfen wären wir teilweise in Schwierigkeiten geraten.

Auch war es für uns selbstverständlich, dass wir für unsere Gastgeber Geschenke und Informationsmaterial mitgeführt haben.

Die gesamte Reise war für alle Teilnehmer eine gelungene Unternehmung, an der alle viel Freude hatten, ein großes Land etwas näher kennen zulernen und die uns entgegengebrachte Gastfreundschaft, die überaus herzlich war, schätzen zu lernen. Sollte sich wieder eine Gelegenheit ergeben, wird wieder eine derartige Reise unternommen, dass sagten die Teilnehmer zum Abschluss.