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Heimat- und Volkstumsverein
"Ehenbachtaler" e.V. Schnaittenbach


Heimat- und Volkstumsverein "Ehenbachtaler" wurde 1946 als "Geselliger Schuhplattler Verein Ehenbachtaler" gegründet und orientierte sich bis in die frühen 50er Jahre hinein sehr an den oberbayerischen Trachtenvereinen, die zu dieser Zeit schon eine längere Tradition vor-zuweisen hatten. So stand das Schuhplatteln lange im Mittelpunkt des Vereinslebens und es wurde die erneuerte Gebirgstracht getragen. Erst mehrere Jahre nach der Vereinsgründung besann man sich auf die bodenständigen Traditionen der Heimat und brachte das auch nach außen hin durch die erneuerte Oberpfälzer Volkstracht zu Ausdruck.

Durch ein äußerst reges Vereinsleben und die entsprechende Öffentlichkeitsarbeit wuchsen die Mitgliederzahlen in den folgenden Jahrzehnten stark an und die Ehenbachtaler eroberten sich einen festen Platz im kulturellen Leben der Stadt Schnaittenbach und des Landkreises. Die Mitgliederzahl des Vereins ist heute trotz deutlicher Überalterung seit vielen Jahren mit rund 300 Erwachsenen und etwa 20 Kindern konstant.

Aus dem Verein gingen bekannte Musikgruppen wie die "Schnoittenbecka Moila", die "Schwalberer", die "Schnaittenbacher Stubenmusi" und die Schnaittenbacher Trachtenkapelle hervor. Letztere fungierte lange Zeit als Gautrachtenkapelle.


Seit dem Jahr 1947 ist der Heimat- und Volkstumsverein Ausrichter des traditionellen Buch-bergfest, das seit 1921 existieret. Es findet seit einigen Jahrzehnten regelmäßig am ersten Sonntag im August statt und versteht sich nach wie vor als heimatkulturelles Ereingis. Des-wegen stehen auch heute noch die Festrede, die jedes Jahr von einer aus der Politik oder dem öffentlichen Leben bekannten Persönlichkeit, die sich um die Heimat oder das Brauchtum besonders verdient gemacht hat, gehalten wird, de Verleihung der Silberdistel" an verdiente "Heimatpfleger" sowie ein reiches Repertoire an Volkstanz- und Volksmusikdarbietungen im Mittelpunkt. Natürlich kommen daneben die Geselligkeit und das leibliche Wohl nicht zu kurz. Seit Mitte der 80er Jahre findet im Vorfeld des Buchbergfestes auch ein Nachmittag für kranke und behinderte Menschen satt, der vom an Multipler Sklerose erkrankten Vereinsmit-glied Sepp Hartmann ins Leben gerufen wurde.

1967 wurde auf eine Idee des damaligen Volkstumswartes Sepp Müller Anderl der Bau einer festen Bühne und eines darunter liegenden Abstell- und Hüttenraumes in Angriff genommen. Da sich das kleine Gebäude, die "Waldbühne", als geselliger Treffpunkt für die Vereinsmit-glieder und willkommene Rastmöglichkeit für Wanderer und Spaziergänger im schönen Buchberggebiet entpuppte und schon bald aus allen Nähten zu platzen schien, wurde 1982 ein Erweiterungsbau begonnen. In beachtlicher Eigenleistung der Vereinsmitglieder entstand aus der vom Äußeren her wenig ansprechenden "Waldbühne" die "Buchberghütte", die seit ihrer Fertigstellung täglich bewirtschaftet wird und sich nicht nur bei der Bevölkerung, sondern auch bei Urlaubsgästen, Erholungssuchenden, Spaziergängern, Wanderern, Skifahrern, Rei-tern und Mountainbikern großer Beliebtheit erfreut.


Am letzten Sonntag vor Weihnachten laden die "Ehenbachtaler" zur Waldweihnacht auf den Buchberg ein. Sie haben es sich zum Ziel gesetzt, mit dieser feierlichen Veranstaltung, in de-ren Rahmen ein uriges Knechtspiel aufgeführt wird, an den wahren Sinn des Weihnachtsfestes zu erinnern. Nicht zuletzt durch die vielen Besucher, die mit Laternen und Lampions zum Ort des Geschehens wandern, ist dieses Ereignis im ganzen Landkreis für seine unnachahmliche Atmosphäre bekannt.
Einige Male im Jahr nutzt der Verein seine Buchberghütte für Heimatabende. Längst kein "Geheimtipp" mehr sind hingegen die Musikabende, die dort an jedem dritten Samstag im Monat stattfinden. Dann treffen sich jedes Mal viele Musikanten um die Volksmusik zu pfle-gen, Eigenkompositionen vorzustellen, sich freundschaftlich aneinander zu messen und sich auszutauschen. Eine Anmeldung ist dazu nicht erforderlich. Die Abende beginnen jeweils um 20:00 Uhr und werden seit mehr als einem Jahrzehnt außerordentlich gut angenommen.

Die Tanzproben des Vereins fanden aber seit jeher in Schnaittenbach selbst statt. Als das Ver-einslokal "Zum Goldenen Kreuz" geschlossen wurde, mussten sich die Trachtler eine neue Bleibe suchen und zogen ins alte Rathaus um. Da man mit dieser Lösung jedoch nicht beson-ders glücklich war, bemühte sich die Vorstandschaft um ein neues Zuhause und stieß af den ersten Kindergarten der Stadt, welcher nach einer vorübergehenden Nutzung als Gewerk-schaftsheim seit vielen Jahren ungenutzt war und vollkommen zu verfallen drohte. Mit Unter-stützung des Bürgermeisters gelang es den Ehenbachtalern, das baufällige Gebäude im Stadt-kern zu erhalten. 1997 wurden die Instandsetzungsarbeiten von den Vereinsmitgliedern in Angriff genommen und im Februar 1998 erfolgte die Einweihung dieses neuen Übungsrau-mes. Seither finden die Tanzproben der Kinder und Erwachsenen sowie die Musikausbildung der Mitte der 90er Jahre neu gegründeten Jugendblaskapelle im "Trachtlerheim" statt, das allerdings nicht bewirtschaftet wird. Ein vielfältiges Kursangebot, so zum Beispiel ein Spinn-lehrgang, ein Volkstanzkurs mit Heimatpfleger Frieser oder ein Kurs, in dem das Flechten von Weidenkörben erlernt wird, runden das Programm ab.

Die "Aktiven", sprich die etwa 15 Mitglieder der Erwachsenentanzgruppe, treffen sich im Abstand von 14 Tagen zur gemeinsamen Tanzprobe und nehmen daneben an Festzügen und Feierlichkeiten in Schnaittenbach und Umgebung teil.