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"D`lustig`n Stoapfälza" Wackersdorf


Im März 1948 setzten sich 20 Trachtenfreunde in den Kopf, neben dem bereits bestehenden Gebirgstrachtenverein auch einen Heimat- und Volkstrachtenverein zu gründen. Nachdem elf Männer für die Ordentlichkeit des neuen Vereins bürgten, genehmigte das Landratsamt Burglengenfeld am 02.07.1948 die Vereinsgründung.

Zwei Tage nach der Genehmigung fand im Gasthaus Hans Sperl in Alt-Wackersdorf die Gründungsversammlung statt. Ziel und Zweck des Vereins war es zunächst den Schuhplattler zu pflegen und Figurentänze zu erlernen. Die Miesbach Tracht aus Oberbayern wurde zur Vereinstracht erkoren.
Am 05. September 1948 beantragten die "Stoapfälza" die Aufnahme in den Landesverband bayerischer Heimat- und Volkstrachtenvereine und am 10. Oktober 1948 die Aufnahme in den Gauverband Oberpfalz der Heimat- und Volkstrachtenvereine.

Im März 1949 konnte dem Verein eine Jugendgruppe angegliedert werden, die sich rasch entwickelte und sich in den Folgejahren einen klangvollen Namen bei Festen und Veranstaltungen erwarb. Beim Gaujugendtreffen in Regensburg am 15.08.1949 trat die Jugendgruppe erstmals öffentlich auf.
Noch im November 1949 beschloss die Vorstandschaft eine Theatergruppe zu gründen, und führte noch im Dezember das erste Theaterstück auf.
Die "Staopfälza" besuchten sofort nach der Gründung viele Trachtenfeste, von denen sie oft Preise mitbrachten, die im Schuhplatteln errungen werden konnten. Im Jahre 1949 fuhren die Mitglieder des Vereins noch auf der Ladefläche eines LKW`s zu den Trachtenfesten, aber schon im Folgejahr benutze man das Verkehrsmittel "Omnibus".

Der Verein richtete am 18. Juni 1950 ein Trachtenfest aus, bei dem die Vereinsfahne und die Jugendstandarte zur Weihe getragen wurden. Das Fest stand unter dem Motto "Treu der Sitt`- Treu der Tracht - Treu der Heimat".


Erste bodenständige Trachten von 1958


Schon ab 1950 trug sich der Verein mit den Gedanken, sich von der Gebirgstracht zu trennen und mit einer bodenständigen Tracht die Heimat zu vertreten. Nach zahlreichen Besprechungen und Diskussionen einigten sich die Mitglieder auf einem eigenen Entwurf in Anlehnung an die alten Volkstrachten und trennte sich im Jahre 1956 endgültig von der Gebirgstracht und man trug nun die bodenständige Volkstracht zu allen Anlässen.

Auf Initiative von Christoph Gebert taten sich die drei Moidln Leni Gleixner, Hilde Kellner und Liesl Brunnbauer im Jahre 1956 zusammen und gründeten die "Stoapfälza Sängerinnen", die von ihm bis 1970 geleitet wurde. Auch begleitete er die Gruppe auf der Zither.

Am 24.06.1965 wurden die Sängerinnen vom Bayerischen Rundfunk eingeladen, der 10 ihrer Lieder aufnahm. Im Jahre 1972 wirken sie beim Hörfunk des Bayerischen Rundfunks in Regensburg mit. Auf Initiative des Bezirksheimatpflegers Dr. Eichenseer wurde eine Landkreisschallplatte produziert.
Der Regierungspräsident Karl Krampol zeichnete die Stoapfälza Sängerinnen im Jahre 1986 mit der "Buchberg-Lyra" aus. Die Sängerinnen blickten 1991 auf ihr 35-jähriges Bestehen zurück. Mit weit über 1.400 Auftritten und einer Schallplatte erreichten sie einen hohen Bekanntheitsgrad. Im Dezember standen die Stoapfälza Sängerinnen zum letzten Mal auf der Bühne.

Bei einer Vereinsveranstaltung 1956 wurde das "Drei-Verein-Treffen" ins Leben gerufen. Bei diesem Treffen, das einmal jährlich durchgeführt wird, finden sich die "D`lustign Stoapfälza" Wackersdorf mit den Trachtenverein "Bayerwald" Waffenbrunn und dem Heimat- und Volkstrachtenverein Regensburg "Stamm" zusammen um in einer gemütlichen Runde Kontakte zu pflegen.

Vom 02.06. bis 04.06.1973 begingen die Stoapfälza ihr 25-jähriges Gründungsfest mit einer Fahnenweihe. Als Patenverein konnte der Trachtenverein "Bayerwald" Waffenbrunn gewonnen werden. Dem Heimat- und Volkstrachtenverein Regensburg "Stamm", der bei der Fahnenweihe 1950 schon Pate stand, wurde die Ehrenpatenschaft angetragen. Schirmherr des Festes war der ehemalige Bayerische Ministerpräsident Dr. Alfons Goppel.

Bei der Generalversammlung im Jahre 1995 wurde mit Manuela Heyda erstmals eine Frau an die Spitze des Vereins gewählt. Im selben Jahr nähten die aktiven Trachtlerinnen unter Anleitung von Frau Anna Tahedl aus Regensburg ein Oberpfälzer Dirndl selbst.


Selbstgenähte Dirndl der Moidl


Des weiteren nahm der Verein bereits mehrfach am Oktoberfestzug in München, an den Deutschen Trachtenfesten in Wechmar/Thüringen, Marburg/Hessen und Bosen am Bostalsee/Saarland teil. Als Selbstverständlichkeit wird die Teilnahme an Veranstaltungen der Ortsvereine und Trachtenfesten der Gaumitglieder angesehen.

Zusammen mit dem Trachtenverein "Stamm" Schwandorf feiert man seit 1994 die "Alberndorfer Kirwa" und seit dem Jahre 1996 hält man zusätzlich mit dem Trachtenverein "Almenrausch" Wackersdorf wieder maskierte Faschingsbälle ab.
Auch die Fortbildung wird im Verein großgeschrieben. Die Mitglieder besuchen regelmäßig Vorstandsseminare, Jugendleiterschulungen, Vortänzerproben und Musikseminare. Die Kinder- und Jugendgruppe begeistert immer wieder die Zuschauer bei den Trachtenfesten, dem Gaujugendtag oder bei Auftritten in den Jugend-Shows des Kreisjugendrings.

Bei der alljährlichen Weihnachtsfeier des Vereins sorgt die Jugendgruppe für die musikalische Umrahmung und zum Abschluss des besinnlichen Teils führen sie ein Weihnachtsspiel auf. Im Jahre 1998 konnte der Verein auf 50 Jahre seines Bestehens zurückblicken und man feierte dieses Fest am 25.04. und 26.04.1998 unter der Schirmherrschaft des Schwandorfer Landrats Volker Liedtke. An dem Fest nahmen alle Vereine des Gauverbandes Oberpfalz teil.
Durch die regelmäßigen Kontakte miteinander bilden die Stoapfälza eine große Trachtenfamilie, die jedes neue Mitglied mit offenen Armen und einem herzlichen "Grüß Gott" willkommen heißen.


Gruppenbild des Vereins anlässlich des 50-jährigen Gründungsfestes